Wie macht man seine Terrasse oder Einfahrt unkrautfrei?
Man kann Terrassen dauerhaft unkrautfrei machen, indem man harte, wasserdurchlässige Fugen schafft. Zusätzlich kann man moosresistente Imprägniermittel auftragen.
Eignet sich die Neuanlage einer Terrasse besser zur Unkrautprävention als eine Sanierung?
Wenn Geld keine Rolle spielt, ist die beste Möglichkeit, Unkrautwachstum zu verhindern, das Anlegen einer neuen Terrasse. So kann man alles gleich von Grund auf richtig machen.
Das Anlegen einer neuen Terrasse oder Einfahrt kostet jedoch viel Geld. Wenn die Fliesen oder Pflasterflächen nicht gebrochen sind und es keine größeren Absackungen gibt, ist es nicht notwendig, sie neu zu verlegen. Fliesen, und erst recht Pflastersteine, nutzen sich kaum ab und können auch nach Jahrzehnten noch verwendet werden. Die Renovierung einer bestehenden Terrasse ist in der Regel die billigste und umweltfreundlichste Option.
Schritt-für-Schritt-Anleitung, um Terrassen unkrautfrei zu bekommen und unkrautfrei zu halten
Die wichtigsten Schritte zur Generalüberholung einer Terrasse oder Einfahrt:
- Schritt 1 bis 4: Vorbereitung. Kann die Terrasse verkleinert werden? Ist eine Überdachung möglich? Sind Absackungen vorhanden?
- Schritt 5 bis 7: Die Umgebung. Kann man die umliegenden Pflanzen durch neue ersetzen, um die Menge an Zweigen und Blättern auf der Terrasse zu minimieren?
- Schritt 8 bis 10: Der Bodenbelag. Fugen erneuern und Moosschutzmittel auftragen.
Schritt 1 – Vorbereitung: Weniger Fliesen bedeuten weniger Unkraut
Priorität: 10/10
Man sollte in diesem Schritt die Größe seiner Terrasse einer kritischen Betrachtung unterziehen. Gibt es Bereiche, die man nie benutzt? Dann ist es besser, die Fliesen dort zu entfernen und eine dichte Bepflanzung, z. B. mit Bodendeckern, vorzunehmen. Unkraut hat dort dann kaum eine Chance, und man hat weniger Fläche, die man frei von Unkraut halten muss.
Wenn man Terrassenfliesen entfernt, tut man dies am besten in dem Bereich, in dem am meisten Schatten herrscht. Sonnige Bodenbeläge sind weniger anfällig für Unkraut und Moos.
Eine Terrasse wird in der Regel am Rand von einem Betonbord (Kantenstein) eingefasst, der die Fliesen an ihrem Platz hält. Wenn man Fliesen entfernt, müssen die Kantensteine an den neuen Rand der Terrasse versetzt werden.
Schritt 2 – Vorbereitung: Unkraut entfernen
Priorität: 10/10
Man entfernt das bereits vorhandene Unkraut ein letztes Mal. Mehr Informationen dazu, wie man das am besten macht, gibt es hier.
Schritt 3 – Vorbereitung: Sanierung größerer Absackungen
Priorität: 9/10
Unkraut und Moos gedeihen gut bei ausreichender Feuchtigkeit, daher sollte der Bodenbelag nach einem Regenguss so schnell wie möglich trocken werden. Das Gefälle einer bestehenden Terrasse ist dafür manchmal jedoch nicht einwandfrei genug. Beim Gefälle handelt es sich um die Neigung, mit der eine Terrasse in Richtung der Stellen abfällt, an denen Wasser versickern kann.
Es ist kein Problem, wenn hier und da für kurze Zeit eine kleine Menge Wasser stehen bleibt. Bei größeren Absackungen, bei denen das Wasser längere Zeit steht, empfiehlt es sich jedoch, die Fliesen zu entfernen, Sand unterzulegen, ihn festzustampfen und die Fliesen neu zu verlegen.
Ist es nicht möglich, eine Absackung zu korrigieren? Dann muss man schauen, was man sonst an diesen Stellen tun kann, um Wasserpfützen zu vermeiden. Man kann zum Beispiel einige Fliesen ersetzen durch:
- Bodendecker oder sehr niedrige Bepflanzung, wie sie oft in Einfahrten vorkommt;
- Kies;
- kleinere Fliesen, wodurch breite Fugen entstehen;
- wasserdurchlässige Pflastersteine (z.B. die ZOAK-Technologie vom niederländischen Hersteller TileSystems).
Nicht geflieste oder gepflasterte Bereiche sind anfälliger für Unkraut, aber wenn es sich um kleine Flächen handelt, ist das kein Problem.
Schritt 4 – Vorbereitung: Eine Überdachung erwägen
Eine Überdachung hält die Terrasse trocken und Unkraut bekommt keine Chance. Weitere Maßnahmen sind dann nicht erforderlich.
Schritt 5 – Die Umgebung: Absenkung der Beete
Priorität: 6/10
Man prüft in diesem Schritt, ob es möglich ist, die umliegenden Beete ein wenig abzusenken. Dadurch wird die Drainage verbessert und die Terrasse bleibt sauberer.
Schritt 6 – Die Umgebung: Niedrige Bepflanzung
Priorität: 6/10
Will man die Pflanzen rund um die Terrasse ersetzen, wählt man am besten niedrige und immergrüne Pflanzen. Dies sorgt für eine saubere Terrasse, auf der Unkraut und Moos weniger gut gedeihen können.
Das Dickmännchen ist ein gutes Beispiel dafür. Es ist eine Bodendeckerpflanze, die nicht auf die Terrasse wuchert.
Schritt 7 – Die Umgebung: Keine Pflanzenkübel auf der Terrasse
Priorität: 4/10
Man sollte erwägen, keine Pflanzenkübel auf der Terrasse zu platzieren. Auch das trägt zu einer saubereren Terrasse bei.
Schritt 8 – Der Bodenbelag: Reinigung
Priorität: 10/10
Bei einer gründlichen Renovierung der Terrasse ist der Einsatz eines Hochdruckreinigers unumgänglich. Der Wasserdruck kann zwar die oberste Schicht der Fliesen aufrauen, so dass Moos dort leichter ansetzen kann, aber der Einsatz lohnt sich dennoch. Es müssen nämlich nicht nur die Fliesen gereinigt, sondern auch die alte Fugenmasse entfernt werden. Ohne einen Hochdruckreiniger ist dies so gut wie unmöglich.
- Groben Schmutz auf der Terrasse mit einem Besen entfernen.
- Fliesen und Fugen reinigen.
- Die Fliesen mit dem Hochdruckreiniger abspritzen. Dabei verwendet man den geringstmöglichen Wasserdruck. Man sollte jedoch darauf achten, dass Schmutz und Dreck wirklich vollständig entfernt werden. Manchmal kann man den Wasserdruck am Hochdruckreiniger einstellen. Wenn nicht, sollte man den Abstand zwischen Düse und Fliesen vergrößern, um den Druck zu verringern. Es darf kein weiches Moos zurückbleiben. Flechten, die mehr oder weniger mit der Fliese verwachsen sind, können zurückbleiben. Man beginnt an der höchsten Stelle der Terrasse, damit das Schmutzwasser über die noch nicht gereinigte Fläche abläuft. Das Tragen einer Schutzbrille ist dabei ratsam.
- Gleichzeitig entfernt man die alte Fugenmasse. Auf der Verpackung des neuen Fugenmittels ist angegeben, wie tief die Fuge werden muss.
- Bei sandigen Fugen: Die Fugen mit dem Hochdruckreiniger vollständig freilegen. Der erforderliche Wasserdruck hängt von der Breite und Weichheit der Fuge ab. Möglicherweise muss man den „Dreckfräsen‟-Aufsatz und die höchste Druckstufe verwenden. Verbleibenden Sand an den Seiten der Steine oder Fliesen gilt es zu vermeiden. Lieber entfernt man zu viel als zu wenig der alten Fugenmasse.
- Bei harten, teilweise bröckelnden Fugen: Eventuell benötigt man eine Scheuersäge oder eine Rüttelplatte, um die Fugen zu lösen. Danach genauso vorgehen wie bei sandigen Fugen.
- Flächen und Fugen gut abspülen. Man sollte sich vergewissern, dass der gesamte Schmutz entfernt ist und dass die Fugen noch tief genug und nicht mit Schmutz gefüllt sind.
Schritt 9 – Der Bodenbelag: Neu verfugen
Priorität: 10/10
Das neue Fugenmittel sollte wasserdurchlässig sein und eine harte Fuge ergeben. Über die verschiedenen Fugenmittel und ihre Verwendung kann man hier mehr lesen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um zu verhindern, dass in Zukunft Unkraut zwischen den Fliesen oder Pflastersteinen wächst.
Schritt 10 – Der Bodenbelag: Schutz gegen Moos und Grünbelag
Priorität: 8/10
Unkraut wird durch eine gute Verfugung effektiv verhindert. Aber Moos und Grünbeläge werden durch ordentliche Fugen bestenfalls gebremst. Man muss auch die Fliesen und Pflastersteine selbst behandeln, um Moos langfristig zu verhindern. Mehr Informationen über Beschichtungen und Imprägniermittel finden sich hier.
Wenn einen Moos nicht wirklich stört oder man in der Praxis kaum mit Mooswachstum zu kämpfen hat, kann man diesen Schritt getrost überspringen oder auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.