Unkraut von der Terrasse oder Einfahrt entfernen

Unkraut lässt sich am besten mit kochendem Wasser entfernen. Das ist umweltfreundlich, billig und einfach. Außerdem wird der Bodenbelag so nicht beschädigt.

Unabhängig davon, welche Methode man wählt, ist eine regelmäßige Behandlung wichtig. Langes Warten verschlimmert die Probleme nur. Hierfür gibt es zwei Gründe:

  • Wenn man zu lange wartet, wachsen größere Unkrautpflanzen heran, die tiefer verwurzelt sind als die kleinen, frischen Unkräuter. Dadurch wird die Bekämpfung erschwert und die Wahrscheinlichkeit, dass Teile der Wurzel zurückbleiben und neue Pflanzen bilden, ist größer. Außerdem haben größere Unkräuter oft Samen, die sich in den Fugen des Bodenbelags festsetzen.
  • Mit Unkraut bewachsener Bodenbelag bleibt länger feucht. Außerdem sorgt das Unkraut für mehr organisches Material auf den Flächen. Sand sowie vom Wind herangetragene Samen werden eher abgefangen und zurückgehalten, was die Flächen noch anfälliger für Unkrautwachstum macht.

Warum bildet sich Unkraut auf Bodenbelägen und was kann man dagegen tun?

Unkraut keimt, sobald Fugen verschleißen oder Fliesen und Pflastersteine Risse bekommen. Die Natur sieht ältere Bodenbeläge als eine Art Steingarten, mit viel Gestein (Fliesen und Pflaster) und wenig Boden (verschlissene Fugen und Risse in Fliesen/Pflastersteinen).

Bei der Unkrautbeseitigung geht es darum, das Unkraut mitsamt der Wurzel zu entfernen oder abzutöten. Dies soll idealerweise ohne weitere Beschädigung der Bodenbeläge und Fugen geschehen. Eine offene, luftige Fuge ist ein Ort, an dem sich Erde und Blattreste ansammeln können und damit ein hervorragender Nährboden für verwehte Unkrautsamen.

Übrigens wachsen Moose auch auf Steinen und nicht nur in Fugen, aber oftmals beginnt der Prozess in den Fugen.

Regelmäßiges Entfernen von Unkraut hält Bodenbeläge sauber. Die bessere Alternative ist jedoch, Unkrautwachstum von vornherein zu verhindern.

Unkrautentfernung mit kochendem Wasser

Wenn man kochendes Wasser in die Fugen zwischen den Fliesen oder Pflastersteinen gießt, stirbt das Unkraut schnell ab. Die hohe Temperatur schädigt die Zellen der Pflanze und macht eine Erholung unmöglich.

Heißes Wasser funktioniert perfekt, auch bei großen Flächen wie Straßen und Plätzen. Gemeinden können zu diesem Zweck WAVE-Maschinen einsetzen.

Im eigenen Garten reicht ein einfacher Wasserkocher völlig aus. Mit einem Kessel von 1,8 Litern kann man 0,5-1 m2 Terrasse von Unkraut befreien, wenn viel Unkraut vorhanden ist. Bei wenig Unkraut kann man leicht 5 m2 behandeln.

Vorteile

  • Es ist leichte Arbeit.
  • Es ist der mit Abstand natürlichste Ansatz: Man verwendet nur sauberes Wasser. Insbesondere bei Haustieren geeignet.
  • Es ist günstig.
  • Es verursacht keinen Schaden an Bodenbelag und Fugen.
  • Die Chancen, dass man auch die Wurzeln des Unkrauts zerstört, stehen gut.

Nachteile

  • Bei einer Einfahrt oder einer Terrasse mit viel Unkraut ist es beim ersten Mal eine Menge Arbeit. Es ist hilfreich, zwei Wasserkocher zu haben. Man sollte mit ein paar Quadratmetern beginnen, damit man die Wirkung beurteilen kann.

So geht die Unkrautentfernung mit kochendem Wasser

  • Bei trockenem Wetter arbeiten. So sieht man gut, welche Flächen man bereits behandelt hat.
  • Nur an Stellen gießen, an denen sich Unkraut befindet. Kochendes Wasser kann Unkraut nicht verhindern, daher ist es an kahlen Fugen nutzlos.
  • Gerade so viel Wasser aufgießen wie nötig. Das ist nicht viel bei kleinem Unkraut. Man wird sehen, dass die Pflanze schon kurz nach der Behandlung beginnt, einzugehen.
  • Das Wasser vor allem auf die Wurzel gießen. Nicht jedes Blatt muss vom Wasser berührt werden. Bei großen, tief wurzelnden Unkräutern in weichen Fugen kann man vorher mit einer dünnen Ahle neben die Wurzel stechen. Auf diese Weise kann das Wasser die Wurzel leichter erreichen. Dies kann auch bei harten Fugen gemacht werden, die alt sind und bröckeln, doch wird die Fuge dadurch noch mehr beschädigt.
  • Am Rand der Terrasse sollte man bei der Behandlung gut auf seine Bepflanzung achtgeben.
  • Nach 24 Stunden kann man das Unkraut entfernen. Größere Unkrautpflanzen mit zerstörten Wurzeln lassen sich leichter ausreißen als lebendes Unkraut. Kleinere Unkrautpflanzen können liegen gelassen werden, obwohl es natürlich sicherer und sauberer ist, sie aufzukehren.
  • Die Methode funktioniert auch mit Moos.
  • Es ist nicht viel Arbeit, wenn man die Maßnahme in regelmäßigen Abständen wiederholt und keine große Terrasse hat. Man kann leicht alle paar Wochen die Runde machen und heißes Wasser an den Stellen aufgießen, wo es nötig erscheint.

Essig, Salz oder Soda zur Unkrautbekämpfung

Essig(reiniger), Salz und Soda töten Unkraut ab und scheinen auf den ersten Blick harmlos zu sein. Aber sie sind sehr schädlich für das Bodenleben, auf das die Pflanzen im Garten angewiesen sind. Auch der direkte Kontakt ist für die Pflanzen schädlich. Nicht verwenden!

Streusalz fällt in dieselbe Kategorie: Es ist nicht ratsam, es gegen Unkraut einzusetzen. Im Winter ist es manchmal notwendig, um Glätte zu verhindern. Auch dann sollte man es jedoch in Maßen verwenden. Am besten sollte lediglich Sand als Anti-Rutsch-Maßnahme verwendet werden.

Unkrautentfernung mit Chlor

Chlor is noch schädlicher als Essig, Salz und Soda. Vom Gebrauch im Garten wird entschieden abgeraten!

Biologische Unkrautbekämpfungsmittel

Wer eine Alternative zu kochendem Wasser sucht, sollte ein biologisches Mittel wählen. Solche Mittel wurden speziell gegen Unkraut entwickelt und haben nur minimale Auswirkungen auf die nicht behandelten Teile von Bodenbelag und Beeten.

Produkte zur Entfernung von Unkraut auf Bodenbelägen und Pflasterflächen:

Obwohl diese Mittel biologisch abbaubar sind, enthalten sie Stoffe, die nicht in den Garten gehören. Es ist günstiger und sauberer, mit kochendem Wasser zu arbeiten.

Die Verwendung von Unkrautbrennern

Es gibt mit Gas und mit Strom betriebene Unkrautbrenner. Gasbrenner erledigen die Arbeit grundsätzlich schneller. Elektrische Brenner sind umweltfreundlicher, wenn sie mit Ökostrom betrieben werden, und sicherer. Mit beiden Brennern ist es jedoch nicht möglich, tiefer liegende Wurzeln zu verbrennen.

Terrassensäuberung mit dem Hochdruckreiniger

Hochdruckreiniger sind für die regelmäßige Entfernung von Unkraut auf der Terrasse nicht geeignet. Sie eignen sich jedoch gut, wenn man seine Terrasse neu verfugen möchte.

Mit Hochdruckreinigern kann man kleine Unkräuter, Moos und Ablagerungen effektiv entfernen. Für große, tief wurzelnde Unkräuter sind sie jedoch nicht zu empfehlen, da die Fugen des Bodenbelags beschädigt werden können. Fugen sollte man möglichst unangetastet lassen, da offene Fugen das Wachstum neuen Unkrauts begünstigen.

Hochdruckreiniger haben oft einen speziellen Aufsatz: den Terrassenreiniger. Man sollte es zuerst mit diesem versuchen und andere Aufsätze (z. B. die Dreckfräse/ Rotordüse) nur verwenden, wenn das Ergebnis unzureichend ist. Unserer Erfahrung nach wirkt der Terrassenreiniger oft nur gegen Ablagerungen auf glatten Fliesen. Er ist zu sanft und nicht leistungsstark genug für eine gründliche Reinigung.

Ein Nachteil ist, dass Pflastersteine und Fliesen durch den hohen Wasserdruck beschädigt werden können. Die Oberfläche kann rau werden, so dass Moos leichter wachsen kann. Der Lieferant der Fliesen kann einem sagen, ob dieses Risiko bei den jeweiligen Fliesen gegeben ist.

Man sollte gerade so viel Wasserdruck verwenden, wie es für die jeweilige Arbeit erforderlich ist. Der Wasserdruck von Hochdruckreiniger ist adjustierbar, indem man eine andere Düse wählt oder den Abstand zwischen Düse und Terrasse anpasst.

Unkraut hin oder her: Wenn man seiner Terrasse oder Einfahrt eine Generalüberholung verpassen will, ist der Hochdruckreiniger auf jeden Fall nützlich, um die alten Fugen zu entfernen.

Unkrautentfernung mit mechanischen Hilfsmitteln

Wenn viele und größere Unkrautpflanzen zu entfernen sind, kann der Einsatz von Werkzeugen erforderlich sein. Dies ist eine zeitaufwändige und schwere Arbeit. Es ist sinnvoll, danach zu einer regelmäßigeren Bekämpfungsmethode überzugehen, zum Beispiel die Behandlung mit kochendem Wasser.

Gängige mechanische Hilfsmittel zur Unkrautentfernung:

  • Unkrautschaber/Fugenschaber: Man steckt den Stahlhaken bzw. Stahlstift in die Fuge, um das Unkraut herauszuziehen. Die Schaber gibt es als Handgerät und mit Stiel. Nach unserer Erfahrung funktionieren sie gut bei Fugen mit Moos und leichtem Unkraut. Bei tief wurzelndem Unkraut wirken sie nur an breiten, weichen Stellen, in die man tief hineinstechen kann.
  • Unkrautbürste: Die auswechselbare Bürste befindet sich am Ende eines Stiels. Man schrubbt mit der Bürste über die Fuge. Dies ist vor allem gegen Moos und sehr leichtes Unkraut effektiv. Die Bürste dringt jedoch nicht tief in die Fuge ein und entfernt daher nur kaum Wurzeln.
  • Elektrischer Terrassenreiniger: Diese Geräte haben auswechselbare harte sowie weiche rotierende Bürsten. Sie sind gut geeignet, um Ablagerungen und Moos auf der Terrasse zu entfernen. Unkraut wird jedoch nur oberirdisch entfernt, so dass die verbliebenen Wurzeln es schnell nachwachsen lassen.
  • Kombizange oder Flachspitzzange: nützlich für starke, tiefe Wurzeln zwischen Fliesen und Pflastersteinen, z. B. bei Efeu. Die gerippte, flache Backe sorgt für ein gutes Greifmoment am oberirdischen Teil der Pflanze.
  • Messer: Mit einem Messer kann man tief in die Fugen stoßen. Aber es ist kein geeignetes Werkzeug für den Garten. Die Klinge eines Messers ist für diese Arbeit meist nicht stark genug und wird schnell stumpf. Die Gefahr, auszurutschen und sich zu verletzen, ist groß. Außerdem schneidet man oft Wurzeln ab, und der verbleibende Teil kann nachwachsen.

Bei vielen dieser Methoden werden die Fugen jedoch geöffnet. Vom Wind angewehte Unkrautsamen finden so schnell einen Nährboden und können leichter keimen.

Effektive Unkrautprävention anstatt permanente Unkrautentfernung