Das Jäten von Unkraut ist eine provisorische Lösung

Das Jäten (Entfernen) von Unkraut ist eine provisorische Lösung. Wenn man in seinem Garten keine anderweitigen Vorkehrungen trifft, wird man diese Arbeit immer wieder machen müssen.

Der Kampf gegen das Unkraut auf kahlem Boden kann nicht gewonnen werden, denn ein kahler Boden ist per se kein natürliches Phänomen und die Ursache von Unkrautwachstum: Die Natur sucht sozusagen nach geeigneten Lösungen, um den Boden zu bedecken. Bedeckte Böden sind besser vor Trockenheit und starken Temperaturschwankungen geschützt und die Pflanzen erhalten mehr Nährstoffe. Hacken und Gartenkellen sind also in der Natur überflüssig. Unkraut im ursprünglichen Sinne des Wortes existiert dort nicht und damit auch kein Bedarf zu jäten. Jäten und Aushacken sind auch im eigenen Garten keine Notwendigkeit, sondern ein vorübergehender Behelf, bis es gelingt, Unkraut im Voraus zu verhindern, anstatt es nachträglich zu entfernen.

Unkrautjäten hat einen einzigen Vorteil: Da es permanent gemacht werden muss, sorgt es für regelmäßige Bewegung. Definitiv die günstigere Alternative zu einem Sportstudio!

Hier wird beschrieben, wie man auf natürliche Weise Unkraut dauerhaft vorbeugen kann.

Es gibt zwei Möglichkeiten, Unkraut zu jäten. Die beste Methode ist das Jäten per Hand. Die Alternative dazu ist das Aushacken.

Unkrautentfernung mit der Hand

Benötigte Werkzeuge:

  • Handschuhe
  • Eimer
  • Gartenkelle, Unkrautstecher oder Grubber

Vorteile der Unkrautentfernung per Hand

  • Es funktioniert immer, auch bei Unkraut, das sich mitten zwischen Bepflanzungen befindet, sowie bei Unkraut mit langen Wurzeln.
  • Man stört den Boden nur minimal.

Nachteile der Unkrautentfernung per Hand

  • Es kostet viel Zeit und Aufwand.

Und so macht man es richtig

Das Ausreißen von Unkraut mit der Hand ist eine mühsame Arbeit. Wenn man die Arbeit in einer angemessenen Zeit mit maximalen Ergebnissen erledigen möchte, wählt man am besten diese Methode:

  • Vorzugsweise erst beginnen, wenn es ein paar Tage lang nicht geregnet hat. Vor allem in sandigen Böden erleichtert dies das Ausreißen der Pflanzen.
  • Das Unkraut mitsamt den Wurzeln komplett aus dem Boden ziehen.
  • Nur die größeren Unkräuter entfernen, nicht das frisch gekeimte Kleinzeug.
  • Das Unkraut mit dem oberen Teil der Pflanze nach unten in den Eimer stopfen, damit die Pflanze keine Saat streuen kann.
  • Das Unkraut in der Biotonne entsorgen. Keinen Kompost und besser auch keinen Mulch daraus machen!

Unkraut mit einer langen Wurzel kann in der Regel nicht einfach so aus dem Boden gezogen werden. Die Wurzel muss jedoch weg, sonst wird sehr schnell eine neue Pflanze wachsen. Der Löwenzahn ist ein gutes Beispiel dafür. Eine bewährte Technik ist die folgende:

  • Eine Gartenkelle oder einen Unkrautstecher tief in den Boden neben dem Unkraut stechen.
  • Leichte Kippbewegungen machen, so dass das Unkraut ein wenig nach oben gedrückt wird.
  • Das Unkraut herausziehen.

Eine Gartenkelle eignet sich prima als Hilfsmittel. Noch besser ist ein Unkrautstecher: Er hat eine lange, schmale Klinge, die weniger Schaden anrichtet, wenn sich das Unkraut zwischen bodendeckenden Pflanzen oder in einer Schicht aus Rindenmulch befindet.

Ein alternatives Werkzeug für tief wurzelndes Unkraut ist ein Grubber (Dreizack-Gartenkralle): eine kleine Harke mit drei scharfen Zinken (nicht zu verwechseln mit einem Handrechen). Man sticht ihn hinter dem Unkraut in den Boden und zieht ihn über das Unkraut hinweg. Dadurch wird der Boden so weit gelockert, dass das Unkraut mitsamt seinen Wurzeln herausgezogen werden kann. Es gibt auch Grubber mit einem langen Stiel. Wir bevorzugen jedoch Gartenkellen oder Unkrautstecher. Diese fügen der unmittelbaren Umgebung des Unkrauts und der Bodenstruktur weniger Schaden zu.

Bei sehr hartnäckigen Rhizom-Unkräutern kann ein Dreizack-Grubber nützlich sein. Diese Unkräuter haben ein großes unterirdisches Wurzelgeflecht. Es ist bei der Entfernung dieser Unkräuter wichtig, zu verhindern, dass kleine Wurzelstücke im Boden verbleiben. Ein Grubber mit Dreizack und Stiel kann dabei helfen, die Wurzeln anzuheben und zu lockern, so dass man sie daraufhin bequem herausziehen kann.

Unkrautentfernung durch Aushacken

Benötigte Gerätschaft:

  • Eine Schuffel oder eine Hacke
  • Optional: Handschuhe und ein Eimer

Vorteile des Aushackens

  • Es geht schnell.
  • Man muss sich nicht bücken.
  • Es funktioniert auch unter größeren Sträuchern und Büschen, unter denen man nicht herumkriechen möchte.

Nachteile des Aushackens

  • Es funktioniert nur, wenn zwischen den Pflanzen viel Platz ist.
  • Bei tief wurzelndem Unkraut funktioniert es nicht.
  • Es beeinträchtigt die Bodenstruktur.

Und so macht man es richtig

Auf diese Weise erzielt man beim Aushacken von Unkraut das beste Ergebnis:

  • Man wählt für die Arbeit am besten den mittleren Tag von drei aufeinanderfolgend trockenen Tagen. Am besten geeignet ist ein sonniger Tag.
  • Nicht tiefer als nötig hacken, um das Unkraut zu entwurzeln.
  • Wenn der Boden trocken ist, insbesondere an sonnigen Tagen, kann man das entwurzelte Unkraut liegen lassen, da es von selbst absterben wird. Wenn Unkräuter jedoch bereits sichtbare Saat gebildet haben, ist es ratsam, sie zu entfernen.
  • Wenn man das Unkraut beseitigen will oder muss, legt man es mit der Oberseite nach unten in einen Eimer, um der Gefahr einer Aussaat vorzubeugen.
  • Das Unkraut in der Biotonne entsorgen. Keinen Kompost und besser auch keinen Mulch daraus machen!

Die Idee hinter dem Aushacken ist, dass das Unkraut entweder mit den Wurzeln aus dem Boden gezogen oder abgeschnitten wird und abstirbt. Letzteres funktioniert nicht bei tief wurzelndem Unkraut. In der Regel wird eine neue Pflanze aus der Wurzel wachsen. Diese Art von Unkraut muss daher von Hand entfernt werden, um es dauerhaft loszuwerden.

Das Abtrennen von Unkräutern hat noch einen weiteren Nachteil: Wenn man Unkräuter mit Rhizomen (Wurzelstöcken) in mehrere kleine Stücke zerschneidet, kann dies sogar zu mehr Unkrautwachstum führen, da aus all diesen Stücken neue Pflanzen hervorgehen können. Auch hier ist die manuelle Entfernung die bessere Alternative.

Es gibt verschiedene Arten von Schuffeln zum Aushacken von Unkraut. Der Unterschied liegt in der Klinge: Sie kann gerade oder gebogen sein, mit einer oder zwei scharfen Kanten. Mit zwei scharfen Kanten kann man sowohl eine schiebende als auch eine ziehende Bewegung ausführen. Darüber hinaus gibt es Schuffeln mit rundem, rautenförmigem, herzförmigem und spitzem Blatt. Eine Schuffel kann stumpf werden, was die Arbeit erschwert. In diesem Fall kann man sie mit einer Klingenfeile wieder anschärfen.

Ein alternatives Werkzeug ist die Hacke: Sie sieht ein wenig aus wie eine Schuffel, hat aber nur eine scharfe Seite, die dem Anwender zugewandt ist. Man zieht die Hacke zu sich heran und trennt damit das Unkraut ab. Bei schwereren Böden (Lehmböden) ist der Einsatz einer Hacke sicherlich eine Überlegung wert.

Für den durchschnittlichen Garten ist eine Schuffel (oder auch eine Hacke) gut geeignet. Wenn man sich jedoch darauf konzentrieren möchte, Unkraut zu verhindern, anstatt es immer wieder nachträglich zu entfernen, wird mit der Zeit kein Werkzeug mehr benötigt.

Wann und wie oft muss man Unkraut jäten?

Wie oft Unkraut gejätet werden muss, hängt vom Garten, vom Boden, von der Jahreszeit und vom Wetter ab. Um neu gesetzte Pflanzen herum muss in der Regel wesentlich häufiger gejätet werden: Der Boden wurde bearbeitet und oft auch gedüngt, wodurch er ein attraktives Umfeld für die neuen Pflanzen, aber damit auch für Unkraut bietet. Das kostet eine Menge Zeit. Nachstehend findet sich eine Orientierungshilfe.

Zeitraum

Nötige Maßnahmen

März - Juni

Umfassende Unkrautentfernung zur Reduzierung des Arbeitsaufwands im Sommer. Vorzugsweise jede Woche.

Juli - September

Regelmäßige Gartenpflege alle zwei bis drei Wochen.

Oktober - November

Zu Herbstende ist eine umfangreiche Unkrautbekämpfung durchzuführen, um zu verhindern, dass das überwinternde Unkraut im Frühjahr wieder zum Leben erwacht.

Dezember - Februar

In einem normalen Winter wird kein Unkraut wachsen. Da die Winter aufgrund des Klimawandels jedoch immer wärmer werden, ist es ratsam, von Zeit zu Zeit zu überprüfen, ob etwas getan werden muss.

Tabelle: Eine Übersicht mit Richtwerten, um die Menge an Unkraut nicht überhandnehmen zu lassen. Dies sind Schätzungen, die auf unseren persönlichen Erfahrungen beruhen.

Keine Zeit, um so häufig Unkraut zu jäten?

Wenn man Unkraut seltener entfernt, ist es wahrscheinlicher, dass das Unkraut bereits Saat produziert und ausgestreut hat. Das wird später Mehrarbeit bedeuten. Unkräuter sind in der Lage, sehr schnell über die normalen Pflanzen hinauszuwachsen oder sie sogar zu überwuchern. Zu lange zu warten, sieht nicht gut aus und führt zu mehr Arbeit beim nächsten Mal. Sich für Unkrautprävention zu entscheiden, ist eindeutig die bessere Alternative. Es gibt mehrere äußerst zeitsparende Möglichkeiten, dies zu tun.

Aushacken ist schlecht für den Garten

Aushacken ist schlecht für das Bodenleben und damit für die Pflanzen. Unkraut wird entfernt, aber es kommt schnell wieder zum Vorschein. Es ist also nur eine vorübergehende Lösung.

Wenn der Boden zwischen den Pflanzen völlig kahl ist, wird er entweder von Unkraut überwuchert oder er „verkrustet‟. Letzteres bedeutet, dass er zu einer glatten, harten Oberfläche wird. Das liegt daran, dass Sonne, Regen und Wind freie Bahn haben, was den Boden infolge ungünstiger Wechselwirkungen schnell zum Austrocknen bringt.

Die Bodenlebewesen haben dann nur wenig Nahrung zur Verfügung, insbesondere wenn gefallenes Laub von den Beeten entfernt wird. Diese Lebewesen sind in der obersten Schicht des Bodens damit beschäftigt, organisches Material abzubauen und Nährstoffe für die Pflanzen zu produzieren. Sie sorgen üblicherweise auch dafür, dass der Boden krümelig und porös bleibt, indem sie Gänge graben. Ohne ihre Aktivität wird das Regenwasser schneller weggespült, als es aufgenommen wird, und die Pflanzen erhalten nicht genügend Nährstoffe, was eine Düngung erforderlich machen kann.

Daher enthält kahler Boden nur wenig Nährstoffe und Feuchtigkeit. Da es sich bei Unkraut um die kräftigsten und anspruchslosesten Pflanzen der Natur handelt, wird das Unkraut gerade auf solchen Böden als erstes auftauchen.

Wenn dies im eigenen Garten der Fall ist, ist das Aushacken eine schnelle Lösung, um den Boden krümeliger zu machen. Regen- oder Gießwasser kann dann besser in den Boden eindringen. Auch Unkraut wird so effektiv entfernt, wenn auch nur vorübergehend.

Aushacken richtet jedoch auch Schaden an: Das noch vorhandene Bodenleben wird gestört. Die Erdschichten werden aufgewühlt und man kann sich vorstellen, dass Schuffeln und Hacken nicht gerade die besten Freunde von Regenwürmern sind. Durch das Hacken wird der Boden luftiger und kann Feuchtigkeit besser speichern. Der Nachteil daran ist, dass auch Unkrautsamen in dieser luftigeren und feuchteren Umgebung leichter keimen.

Effektive Methoden zur Unkrautprävention