Neue Terrassen unkrautfrei anlegen
Wenn man eine neue Terrasse verlegt, kann man zukünftiges Unkrautwachstum zwischen den Fliesen ganz leicht verhindern, und zwar durch die Installation von großen Fliesen, schmalen und harten Fugen, ausreichendem Gefälle und abgesenkten Beeten.
Das Gleiche gilt für Einfahrten. Zusätzlich kann man einen schmalen Streifen in der Einfahrtmitte mit Bodendeckern bepflanzen.
Tipp: Große Fliesen oder Pflastersteine verwenden
Priorität: 9/10
Man sollte große Fliesen oder Pflastersteine wählen, da so weniger Fugen entstehen. Fugen sind ein Schwachpunkt, was Unkrautwachstum angeht, daher sollte die Fugenfläche so klein wie irgend möglich sein. Fliesen und Pflastersteine mit geraden Kanten sind am besten geeignet, da sie gerade, schmale Fugen ermöglichen. Dies ist bei unregelmäßig geformtem Bodenbelag, wie z. B. Natursteinplatten, nicht der Fall.
Große Fliesen und Pflastersteine sind oft teurer pro Quadratmeter als kleinere. Aber man braucht auch viel weniger Fugenmittel, was den Preisunterschied unterm Strich geringer macht. Außerdem hält der Bodenbelag selbst sehr lange, während Fugen irgendwann erneuert werden müssen. Die Fugenkosten sind in jedem Fall bei großen Fliesen und Pflastersteinen geringer.
Bodenbelag, der einfach eng aneinander verlegt wird („kalte‟ Verlegung), ist nicht anzuraten. Es scheint dann keine Fuge zu geben, aber in Wirklichkeit entsteht immer eine (sehr schmale) Fuge. Diese ist schwer zu befüllen, reicht aber aus, um Unkraut wachsen zu lassen.
Man sollte glatten Bodenbelag wählen, in dem sich kein Schmutz und Wasser ansammeln können. Am besten fragt man den Fachhändler nach einem Untergrund, der für Moos unattraktiv und nicht zu rutschig beim Begehen ist.
Tipp: Schmale, harte Fugen schaffen
Priorität: 10/10
Eine schmale, harte Fuge verhindert Unkraut am besten. Bei schmalen Fugen hat man weniger Fugenfläche, was sowohl billiger in der Verlegung als auch in Bezug auf Unkrautprävention ist. Harte Fugen bieten keinen Nährboden für Unkraut, ganz im Gegensatz zu weichen Fugen aus Sand.
Bei der Wahl der Fugenbreite ist zu berücksichtigen, welche Mindestbreite für den gewählten Bodenbelag erforderlich ist und für welche Mindest- und Höchstbreite das Fugenmittel geeignet ist. Eine übliche Breite ist 5 mm. Es gibt aber auch Fugenmittel, bei denen 3 mm oder sogar 1 mm ausreichend sind.
Geradlinige Fugen lassen sich am Ende ihrer Nutzungsdauer leichter entfernen, so dass man sie einfach erneut verfugen kann.
Mit wasserdurchlässigen Fugen wird die Einfahrt oder die Terrasse nach einem Regenguss so schnell wie möglich wieder trocken. Auch eine nicht wasserdurchlässige Fuge ist möglich, sofern das Gefälle perfekt ist und die Fugen nicht zu tief sind.
Eine Übersicht über gängige Fugenmittel findet sich hier.
Tipp: Schutz gegen Moos und Grünbelag verwenden
Priorität: 8/10
Jede Fliese und jeder Pflasterstein wird irgendwann mit Moos und Grünbelag zu kämpfen haben. Man kann dies mit einem Imprägniermittel verhindern, das man sofort nach dem Verlegen oder kurz nach Auftritt des Problems aufträgt.
Natürlich kann man auf die Nutzung solcher Mittel verzichten, muss dann aber in Kauf nehmen, dass die Terrasse öfter gereinigt werden muss.
Tipp: Auf ein solides Fundament und 2 cm Gefälle achten
Priorität: 10/10
Das Gefälle einer Terrasse ist die Neigung der Terrassenfläche. Durch ein effektives Gefälle wird die Ansammlung von Wasser nach Regenfällen verhindert, so dass die Fläche für Unkraut unattraktiv wird.
Für eine schnell trocknende Terrasse sollte man auf ein Gefälle von mindestens 2 cm pro Meter (ein Gefälle von 2%) setzen.
Die Terrasse muss in eine Richtung geneigt sein, in der das Wasser gut abfließen kann. Das heißt nicht in Richtung des Hauses, einer Mauer, des Zauns oder der Terrasse des Nachbarn. Man sollte an mindestens drei Seiten Beete vorsehen, in die das Wasser abfließen kann. An der niedrigsten Seite sollte das Beet so breit wie möglich sein. An den übrigen Seiten kann es sich um schmalere Beete handeln. Selbst 25 cm breite Beete sind besser als gar keine.
Man sollte das Wasser nicht in die Kanalisation oder in einen Graben abfließen lassen. Das ist Verschwendung, denn die Pflanzen können das Wasser gut gebrauchen. Gut wachsende Pflanzen verhindern Unkrautwachstum. Ist der Boden lehmig und begrenzt aufnahmefähig, sollte man ein Versickerungssystem verwenden, wenn andere Lösungen nicht möglich sind: Das Wasser fließt dann in Behälter im Boden ab, wo es langsam weiter im Boden einsickert.
Eine Terrasse muss ein solides Fundament haben. Andernfalls können Bodenbelag und Fugen Risse bekommen. Jede Ritze ist ein potentieller Miniaturnährboden für Unkraut. Eine instabile Terrasse führt außerdem zu einer mangelhaften Entwässerung.
Das Fundament einer Terrasse muss wasserdurchlässig sein. Obwohl es Fugenmittel gibt, die kein Wasser eindringen lassen, ist es ratsam, in Bezug auf diese Grundanforderung keine Kompromisse zu machen: Wenn die Terrasse in Zukunft beschädigt wird, muss Wasser, das durch die Risse eindringt, schnell versickern können.
Tipp: Abgesenkte Beete anlegen
Priorität: 6/10
Beete, die niedriger als die Terrasse sind, helfen bei der Unkrautprävention:
- Regenwasser kann so sehr leicht abfließen. Die abgesenkten Beete wirken dann wie kleine Rigolen. Eine Rigole ist ein flacher Graben mit leichtem Gefälle zum Straßenniveau. Rigolen werden in Wohngebieten angelegt, um Überschwemmungen bei starken Regenfällen zu verhindern. Eine Rigole ist normalerweise trocken. Nach einem Regenguss kann das Wasser aus der Rigole langsam im Boden versickern.
- Es ist so weniger wahrscheinlich, dass sich Erde, Zweige und Blätter aus dem Beet auf der Terrasse ablagern. Dies kann durch Wind oder Vögel auf der Suche nach Nistmaterial geschehen.
- Das Fegen der Terrasse ist so einfacher. Der Dreck kann so einfach direkt in die niedriger liegenden Beete gefegt werden.
Jeder Fachmann wird eine Terrasse etwas höher als die Beete anlegen, sofern die Umstände es zulassen. Wir sprechen hier von einem minimalen Höhenunterschied von 5 cm. Ein größerer Höhenunterschied ist besser, zum Beispiel 10 cm. Eine echte Rigole ist wesentlich tiefer.
Wenn eine Absenkung der Beete aus baulichen Gründen nicht möglich ist, sollte man prüfen, ob die Terrasse erhöht werden kann.
Tipp: Weniger Bodenbelag bedeutet weniger Unkraut
Priorität: 6/10
Terrassen
Bei alterndem Bodenbelag ist es immer eine Herausforderung, Unkraut, Moos und Verschmutzungen zu verhindern. Je weniger Bodenpflasterung im Garten, desto besser. Wo es eine dichte Vegetation gibt, hat Unkraut kaum eine Chance. Die Bepflanzung verhindert Überschwemmungen bei starken Regenfällen und trägt dazu bei, den Garten bei Hitzewellen kühl zu halten.
Man sollte sich also genau überlegen, wie groß die Terrasse werden und wie breit die Wege sein sollten.
Einfahrten
Eine Einfahrt hat üblicherweise einen schmalen Bereich in der Mitte, der nicht befahren wird. Anstelle von Pflastersteinen können hier auch niedrige, bodendeckende Pflanzen gesetzt werden. Dies gewährleistet eine bessere Entwässerung und ist besonders wichtig, wenn es auf beiden Seiten der Einfahrt keine abgesenkten Beete gibt, in die das Regenwasser leicht abfließen kann.
Der Mittelstreifen sollte etwa 3 cm tiefer als die Bepflasterung liegen, um eine gute Entwässerung zu gewährleisten. Eine gute Bodendrainage ist wichtig, damit das Wasser nicht zu lange steht. Man sollte den Streifen nicht zu breit machen, damit er beim Befahren der Einfahrt nicht in die Quere kommt.
Pflanzen für Steingärten und Gründächer sind oft auch für Einfahrten geeignet. Dies sind die Anforderungen für Pflanzen in der Einfahrt:
- Sie sind sehr niedrig.
- Sie sind immergrün.
- Sie bilden eine geschlossene Schicht, die Unkraut kaum eine Chance lässt.
- Man kann ab und an beim Begehen auf sie steigen (sehr vorsichtig).
- Sie kommen mit trockenem Boden zurecht.
- Sie wachsen nicht auf die Fliesen und Pflastersteine.
Pflanze | Blütezeit | Blütenfarbe | Höhe (cm) | Standort | Anzahl an Pflanzen pro m² | Preis |
Scharfe Mauerpfeffer/Scharfe Fetthenne (Sedum acre) | Mai - Juni | Gelb | 5-10 | Sonne | 7 | |
Garten-Rotmoos-Mauerpfeffer (Sedum album 'Coral Carpet') | Juni - Juli | Weiß | 5-10 | Sonne/ Halbschatten | 7 | |
Türkischer Mauerpfeffer (Sedum lydium) | Juni - Juli | Rosa-Weiß | 5 | Sonne/ Halbschatten | 9 | |
Spinnweb-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum) | Juli - August | Rosa | 10 | Sonne | 11 | |
Garten-Thymian (Thymus praecox 'Purple Beauty') | Juni - Juli | Violett | 5 | Sonne | 8 |
Tabelle: Geeignete Pflanzen für den Mittelstreifen von Einfahrten
Tipp: Keine Pflanzenkübel auf die Terrasse stellen
Priorität: 4/10
Am besten stellt man keine Töpfe oder Pflanzgefäße auf die Terrasse. Auch immergrüne Pflanzen werfen immer wieder Blätter oder Samen ab, was zu Rutschgefahr und Überwucherung an unerwünschten Stellen führen kann. Eine etwas kleinere Terrasse mit größeren Beeten rundherum ist die bessere Alternative.
Tipp: Ein sonniger Standort bedeutet weniger Unkraut
Priorität: 7/10
Man sollte nach Möglichkeit einen sonnigen Platz für die Terrasse wählen. Unkraut und Moos wachsen in der Sonne weniger leicht, weil die Feuchtigkeit reduziert wird.
Tipp: Niedrige und zurückhaltende Bepflanzung rund um die Terrasse anlegen
Priorität: 6/10
Bepflanzungen rund um die Terrasse oder den Gartenweg sollte man zurückhaltend und mit vornehmlich niedriger Bepflanzung anlegen, zum Beispiel auf einem Streifen von einem Meter Breite. Dadurch wird verhindert, dass Pflanzen über den Bodenbelag hängen, was zum Abwurf von organischem Material führt, das wiederum Unkrautwachstum einen Nährboden bieten kann. Außerdem bleibt so die gesamte Terrassenfläche frei. Eine Rasenfläche ist ebenfalls eine Option.
Man sollte sich für immergrüne Pflanzen entscheiden. Dadurch wird auch verhindert, dass zu viel organisches Material auf dem Bodenbelag landet.
Eine Terrasse unter Bäumen ist infolge von Schatten sowie herabfallenden Blättern und Zweigen anfälliger für Unkraut.
Idee: Unkrautprävention durch Überdachung
Mit einer Überdachung ist man sein Unkrautproblem auf einen Schlag los. Die Terrasse wird knochentrocken bleiben. An einem so trockenen Ort wächst nichts. Auch für die Einfahrt ist dies eine gute Lösung, da das Auto so trocken bleibt und lästige Aufgaben wie Eiskratzen der Vergangenheit angehören.
Es ist wichtig, dass kein Wasser aus Regenrohren von höher gelegenen Terrassen oder Beeten auf die Terrasse fließen kann. Die Option einer Überdachung ist nur wirksam gegen Unkraut, wenn Wasser dadurch vollständig von der Terrasse ferngehalten wird.
Idee: Eine Terrasse aus Rindenmulch anlegen
Mit einer 12 cm dicken Schicht aus kleinen Stücken Französischer Pinienrinde kann man seine Terrasse und Gartenwege leicht unkrautfrei halten. Die unteren Rindenstücke zersetzen sich nach und nach. Daher muss die Schicht etwa alle 4 Jahre aufgefüllt werden. Das kostet Zeit und Geld, aber auch eine „normale‟ Terrasse bleibt ohne Pflege nicht lange frei von Unkraut und Moos.
Französische Pinienrinde kann auch zur Unkrautprävention als Mulchschicht in den Beeten des Gartens verwendet werden. So kann man eine Terrasse anlegen, die nahtlos in die Beete übergeht. Wenn man keinen Rindenmulch in den Beeten verwendet, sollte man für hohe Terrassenkanten sorgen, damit die Rinde an ihrem Platz bleibt. Die Kanten einer normalen Terrasse werden oft von einem Betonbord eingefasst (Kantensteine), aber es gibt auch andere Materialien.
Die Vorteile einer Terrasse aus Französischer Pinienrinde:
- Sie speichert im Sommer weniger Wärme.
- Sie ist eine weiche Oberfläche, auf der Kinder problemlos spielen können.
- Gefälle und Fundament sind so weniger wichtig. Regenwasser versickert leicht in der dicken Rindenschicht. Man sollte lediglich Kulen vermeiden, in denen sich Wasser ansammeln kann.
- Der Bodenbelag ist leicht aufzubringen und zu entfernen.
Eine Terrasse aus Französischer Pinienrinde hat auch Nachteile:
- Sie ist schwieriger zu begehen. Man sollte daher kleine Rindenstücke wählen, die eine gleichmäßige Schicht bilden.
- Gartenmöbel sollten breite Beine haben, damit sie nicht einsinken.
- Rindenmulch ist zu weich, um ihn für eine Einfahrt zu verwenden.
Es gibt noch mehr Alternativen zu Fliesen und Pflaster, aber die Anzahl an Materialien, die für eine Terrasse geeignet sind, ist im Allgemeinen eher begrenzt:
- Kakaoschalen, Holzchips und alle Arten von Rindenmulch, die nicht aus Französischer Pinienrinde bestehen. Diese Materialien verrotten zu schnell.
- Kies, Muscheln, Gummichips: Diese Materialien verrotten nicht, so dass man sie nicht nachfüllen muss. Das ist jedoch ein Nachteil, denn sie vermischen sich zunehmend mit Erde, Sand und organischem Material, das von Wind und Menschen herangetragen wird, und werden so allmählich zu einem Nährboden für Unkraut. Dies lässt sich nur verhindern, indem man das gesamte Material alle paar Jahre entfernt, wäscht und neu ausstreut.
Idee: Eine Betonterrasse anlegen
Bei einer gegossenen Betonterrasse gibt es keine Fugen und somit auch kein Unkraut. Dekorative Fugen sind möglich. Wenn man jedoch das Risiko von Schmutz- und Moosbildung minimieren will, ist eine glatte Oberfläche die beste Wahl.
Um Mooswachstum vorzubeugen, sollte die Oberfläche so glatt wie irgend möglich sein, aber nicht so glatt, dass das Begehen gefährlich wird. Ein Fachmann kann den Beton nach dem Gießen fachgerecht polieren oder glätten, um der Deckschicht genau den richtigen Grad an Glätte zu verleihen.
Wie bei einer gefliesten Terrasse sind eine gute Drainage (Gefälle) und ein solides Fundament von größter Wichtigkeit. Der einzige Pflegebedarf besteht darin, die Oberfläche in gutem Zustand zu halten: Beschichtungen oder Imprägniermittel können Moos- und Algenwachstum effektiv verhindern. Am besten fragt man einen Fachmann nach dem geeignetsten Produkt für die jeweilige Betonterrasse.
Tipp: Die Terrasse von Fachleuten anlegen lassen und seine Vorstellungen klar äußern
Wenn man selbst kein Profi ist, ist es ratsam, seine Terrasse von einem Pflasterer, Fliesenleger oder Gärtner anlegen zu lassen. Man sollte jedoch sicherstellen, dass man genau weiß, was man will, denn nicht jeder Fachmann, der eine baulich einwandfreie Terrasse anlegen kann, ist zwangsläufig auch ein Unkrautexperte.