Was bedeutet „Mulchen‟?

Mulchen bedeutet, unbewachsenen Boden mit einer Schicht aus (organischem) Material zu bedecken. Dies verhindert Unkrautwachstum und Austrocknung. Man kann Mulch ganz leicht selbst herstellen, indem man Zweige aus dem eigenen Garten mit einem Häcksler zerkleinert oder Laub auf dem Boden liegen lässt.

Vorteile des Mulchens mit Schnittabfällen

  • Unkraut hat keine Chance. Unserer Erfahrung nach lassen sich so 95 % des Unkrauts im Voraus verhindern.
  • Man muss weniger gießen und spart dadurch eine Menge Wasser.
  • Die Pflanzen werden gegen Hitze und Frost geschützt. Die Schicht aus organischem Material wirkt wie eine Isolierschicht: Der Boden darunter erwärmt sich langsamer und kühlt langsamer ab. Das Risiko dauerhafter Schäden an Pflanzen, bei denen aufgrund von Wurzelschäden selbst ein gründlicher Rückschnitt nicht mehr hilft, wird deutlich verringert.
  • Weniger Bioabfall. In der grünen Tonne landet kein Schnittgut mehr und viel weniger Unkraut. Wir selbst hatten anfangs zwei große Biotonnen, aber schon bald konnten wir eine davon an die Gemeinde zurückgeben. Die verbleibende Tonne füllt sich wesentlich langsamer.
  • Es spart Zeit. Mulchen kostet zwar Zeit, aber doch wesentlich weniger als das permanente Unkrautentfernung. Siehe auch: Wieviel Zeit und Geld kostet effektive Unkrautprävention?
  • Es ist günstig. Das Material stammt aus dem eigenen Garten. Man braucht zwar einen Häcksler, aber ein solcher ist jahrelang einsetzbar. Siehe auch: Wieviel Zeit und Geld kostet effektive Unkrautprävention?
  • Es ist umweltfreundlich. Man nutzt die natürlichen Prozesse im eigenen Garten geschickt aus. Es fällt kaum Grünabfall an, der von der Gemeinde entsorgt werden muss. Im Gegensatz zu anderen Methoden der Unkrautbekämpfung, wie z. B. dem Ausbringen von Baumrinde (Rindenmulch), muss man kein zusätzliches Material anschaffen. Es gibt also keinen Bedarf an Transport, geschweige denn an (chemischen) Unkrautbekämpfungsmitteln.
  • Es sorgt für einen gesunden Boden. Fein zerkleinerte Äste und heruntergefallenes Laub liefern Nährstoffe für Pflanzen und Bodenorganismen. Würmer, Asseln und Bakterien können so leichter überleben und verbessern die Struktur (Porosität) des Bodens. Außerdem dienen diese Lebewesen unter anderem Vögeln und Igeln als Nahrung.

Nachteile des Mulchens mit Schnittabfällen

  • Wenn man seinen Garten sauber und schick mag, ist eine Mulchschicht aus Schnittabfällen womöglich nicht die erste Wahl. Man kann Mulch aus Schnittgut dann in Teilen des Gartens verwenden, die nicht sichtbar sind und im Rest des Gartens Rindenmulch nutzen.
  • Viele Tiere wühlen gerne in Schichten aus organischem Material herum, beispielsweise Katzen und Vögel. In unserem Fall gibt es auch Eichhörnchen, die nach Nüssen suchen oder sie als Wintervorrat vergraben. Alles in allem ist der „Schaden‟ hierdurch jedoch sehr begrenzt.
  • Die Wahrscheinlichkeit nistender Tiere ist etwas höher. Man sollte daher dafür sorgen, dass Schädlinge nicht ins Haus gelangen. Die Wände des Hauses sind auf Löcher und Risse zu überprüfen, die verschlossen werden müssen. Ein Riss von 5 mm ist bereits groß genug für eine Maus. Lüftungsöffnungen sollten natürlich nicht verschlossen werden. In diesem Fall sollte man Stoßfugenlüfter (für offene Lüftungsfugen im Mauerwerk) und anderweitige Lüftungsgitter verwenden.

Wie verhindern Mulchschichten die Unkrautbildung?

Mulch entzieht den Unkrautsamen im Boden Licht und Luft, so dass sie nicht keimen können. Unkrautsamen, die durch die Luft fliegen, können den Boden so nicht erreichen. Sie landen stattdessen auf der Mulchschicht, wo die Wurzelbildung stark erschwert ist.

Mit einer dicken Mulchschicht wird die Menge an Unkraut drastisch reduziert. Das Unkraut, das sich dennoch auf der Mulchschicht bilden kann, kann weniger gut Wurzeln schlagen als im Boden und ist daher leicht ausreißbar.

Wie verhindern Mulchschichten Bodenaustrocknung?

Mulchschichten halten Regen- und Gießwasser länger zurück. Der Klimawandel führt dazu, dass es oft sehr trocken, sehr nass oder sehr warm wird. Ein Garten mit Mulch kommt mit solchen Extremen besser zurecht.

Bodenaustrocknung findet vor allem infolge hoher Temperaturen und direkter Sonneneinstrahlung statt. Die Feuchtigkeit im Boden verdunstet dann schnell. Starke Winde verstärken diesen Prozess. Eine Mulchschicht schirmt den Boden gegen Sonnenlicht und Luft ab und hält so Regenwasser viel länger zurück.

Bei starken Regenschauern auf kahlen Boden fließt Regenwasser schnell ab, so dass die Pflanzen es nicht nutzen können. Mulchschichten hingegen halten das Wasser zurück, so dass es im Boden versickern kann. Außerdem verwandelt sich Mulch so anschließend in Humus, wodurch der Boden schwammiger wird und mehr Wasser aufnehmen kann. Mulchschichten sorgen dafür, dass Pflanzen länger ohne Regen überleben, sind gut für den Grundwasserspiegel, entlasten die Kanalisation und begrenzen die Wasserlast bei starken Regenfällen.

Mulch bietet auch eine attraktive Umgebung für Würmer. Durch das Wühlen der Würmer wird der Boden porös, so dass Regenwasser besser aufgenommen werden kann und die Pflanzenwurzeln leichter erreicht.

Mulch kann also einen erheblichen Unterschied im Garten machen. Während man vorher noch wöchentlich gießen musste, kann es nach dem Aufbringen von Mulch ausreichen, einmal alle drei Wochen zu gießen. Man kann zur Überprüfung mit einer Gartenkelle regelmäßig einen 10 cm tiefen Einschnitt in den Boden machen und per Hand fühlen, ob der Boden noch feucht genug ist. Ein unbedeckter Boden wird wesentlich trockener sein im Vergleich zu einem mit Mulch bedeckten Boden. Wenn sich der Boden noch feucht anfühlt, sieht man höchstwahrscheinlich auch oberirdisch keine Anzeichen für ein Austrocknen der Pflanzen. Gießen ist dann noch nicht notwendig, außer bei neuen Pflanzen, die noch nicht gut verwurzelt sind.

Gartenlaub sollte man nicht aufsammeln!

Gefallenes Laub ist kostenloser Mulch. Sozusagen das „braune Gold‟ jedes Gartens! Eine Entfernung ist nicht notwendig. Am besten lässt man die Natur einfach ihre Arbeit tun.

Laubbeseitigung im Herbst ist reine Zeitverschwendung. Genauso im Sommer, denn man hat so weniger Mulch und muss daher mehr Zeit mit dem Entfernen von Unkraut und dem Bewässern des Gartens verbringen.

Aber was tun mit gefallenem Laub? Man sollte es nur von Gartenwegen, Terrassen und Einfahrten entfernen. Dort können die Blätter durch ihre Glätte ein Ärgernis darstellen. Am besten fegt man das Laub in die Beete an windgeschützten Stellen, damit die Blätter nicht weggeweht werden. Auf diese Weise entsteht auch weniger Abfall für die Biotonne.

Einige Gemeinden stellen in baumreichen Vierteln Laubkörbe auf die Straße. Anstatt es dort zu lassen, sollte man das Laub nach dem Fegen der Bürgersteige lieber in den eigenen Garten bringen. So hat man einen Nutzen davon und verringert gleichzeitig den Entsorgungsbedarf.

Mulch aus Schnittgut selbst herstellen

Mulchen mit Schnittgut ist kinderleicht. Man gibt seine Schnittabfälle einfach in den Häcksler und verteilt das zerkleinerte Material zwischen den Pflanzen.

Schritt 1: Häcksler kaufen

Man sollte sich etwas Zeit für die Auswahl eines guten Häckslers bzw. Holzschredders nehmen.

Schritt 2: Beschnittzeitpunkt wählen

Man kann viel Zeit sparen, wenn man den Beschnittzeitpunkt so wählt, dass man pro Vorgang so viel Grüngut wie möglich auf einmal beschneiden und zerkleinern kann.

Wir tun dies vorzugsweise drei Mal im Jahr, immer an einem besonders trockenen Tag:

  • Anfang März: Großer Rückschnitt am Ende des Winters. Normalerweise schneiden wir nicht früher, denn ohne Blätter an den Pflanzen ist das Schneiden viel einfacher. Außerdem schützen abgestorbene Pflanzenteile den Rest der Pflanze vor Frost. Diese abgestorbenen Teile von ausdauernden Pflanzen können im März zurückgeschnitten werden, genauso wie Sträucher und Bäume.
  • Ende Juni: Kleiner Rückschnitt. Nach einem wachstumsreichen Frühjahr schneiden wir Zweige zurück, die in Gartenwege hineinwachsen, sowie Hecken, die beginnen, ihre Form zu verlieren.
  • Ende September: Erneuter kleiner Rückschnitt.

Wer nicht selbst beschneidet, kann den Gärtner bitten, die Schnittabfälle liegen zu lassen, und sie dann zu einem späteren Zeitpunkt häckseln.

Schritt 3: Häckseln

Vorzugsweise sollte man am selben Tag oder einen Tag später häckseln. Es funktioniert am besten, wenn das Schnittgut nicht nass ist. Es sollte nach dem Häckseln sofort im Garten verteilt werden.

Kann man auch ungehäckseltes Schnittgut als Mulch verwenden?

Mulchen ohne Häcksler ist zwar weniger effektiv, aber auf jeden Fall besser als nichts. Es ist ein guter Anfang, wenn das Budget die Anschaffung eines Häckslers gerade nicht zulässt. Für sehr kleine Gärten ist es außerdem immer eine gangbare Option.

Vorteile des Mulchens mit ungehäckseltem Schnittgut

  • Man muss keinen Häcksler kaufen.
  • Es spart Zeit. Im Prinzip kann man so Schnittabfälle an Ort und Stelle fallen lassen, ohne sie beseitigen zu müssen.

Nachteile des Mulchens mit ungehäckseltem Schnittgut

  • Unzerkleinertes Schnittgut bildet nur sehr grobe Strukturen und versiegelt den Boden daher weniger gut. Die Vorteile des Mulchens, wie die Verhinderung von Unkraut und Bodentrockenheit, kommen daher weniger zum Tragen. Je dicker die Schicht, desto besser.
  • Das Material ist nicht zerkleinert genug, um es zwischen kleinen Pflanzen verteilen zu können.
  • Es sieht weniger ordentlich aus als fein gehäckselte Zweige und Blätter. Aber die Geschmäcker sind verschieden – der Eindruck von Naturbelassenheit mag so manchem Gartenliebhaber gefallen.

Mulch aus Schnittgut ohne Häcksler – so geht‘s:

  1. Von gefallenem Laub Gebrauch machen.
  2. Ungehäckselte Schnittabfälle als Mulch verwenden. Je gröber das Schnittgut ist, desto dicker muss die Schicht sein.
  3. Mulchen während des Beschneidens: Anstatt Zweig und Pflanzenteile in einem Zug abzuschneiden, schneidet man sie von oben nach unten in kleinen Stücken ab. Wie ein Friseur! Die abgetrennten Teile lässt man einfach an Ort und Stelle fallen. Dies ergibt nur eine sehr dünne Mulchschicht, die man aber jederzeit erweitern kann. Wir selbst haben zwar einen Häcksler, aber für dünne Zweige, die leicht zu schneiden sind, setzen wir dennoch auf diese Methode. Das Beschneiden selbst dauert so zwar etwas länger, aber sämtliches Schnittgut zum Häcksler zu tragen und es dann im Garten zu verteilen, dauert noch länger.

Mulchherstellung aus Gras

Wenn man seinen Rasen häufig mäht, besteht das Schnittgut aus feinem Grasschnitt, der einfach an Ort und Stelle liegen gelassen werden kann. Er bildet eine Nährstoffgrundlage für den Rasen. Dieses Prinzip nutzen auch Rasenroboter und Mulchmäher.

Wenn man große Mengen an Rasenschnitt hat, der nicht auf dem Rasen verbleiben kann, kann man ihn auch als Mulch in den Beeten verwenden.

Gras, das sehr lang ist und an den Enden Samen aufweist, sollte nicht als Mulch verwendet werden. Dies kann zu Graswachstum an unerwünschten Stellen führen.

So nutzt man Mulch optimal

In den meisten Gärten wird man eher zu wenig als zu viel Mulch zur Verfügung haben. Also gilt es, ihn effizient einzusetzen!

Schritt 1: Eine geeignete Stelle für den Mulch wählen

Die folgenden Bereiche sollten zuerst mit einer Mulchschicht bedeckt werden:

  • Offene Flächen, in denen Sonne und Wind freie Bahn haben.
  • Stellen, an denen sich die alte Mulchschicht teilweise zersetzt hat. Wenn der Erdboden bereits sichtbar ist, ist man tendenziell eher spät dran.
  • Der Boden rund um junge Pflanzen, die noch keine tiefen Wurzeln geschlagen haben und daher schnell austrocknen können.
  • Der Boden rund um Pflanzen mit hohem Wasserbedarf, wie z. B. Hortensien.
  • Der Boden rund um ausdauernde Pflanzen, die nicht immergrün sind. Im Frühjahr ist eine (eventuell dünnere) Mulchschicht sinnvoll, da Unkraut wachsen kann, solange diese ausdauernden Pflanzen noch klein sind.

Darüber hinaus sollten schattige Plätze in Betracht gezogen werden. Auch hier gilt es, zu unterscheiden: Man sollte zuerst rund um Pflanzen mulchen, die ohnehin nicht tief wurzeln und schon nach ein paar Wochen ohne Regen Probleme bekommen werden. Der Rhododendron ist ein Beispiel dafür.

Wenn dann noch Mulch übrig ist, kann man ihn zwischen großen Büschen und um Bäume herum verteilen.

Schritt 2: Vorbereitung

In Bereichen, in denen der Boden noch kahl ist und in denen Unkraut wächst, sollten größere Unkrautpflanzen entfernt werden. Das sehr kleine, neu gekeimte Unkraut kann stehen bleiben.

Siehe auch Unkrautbekämpfungsmethode Nr. 4: Jäten

Schritt 3: Die Höhe der Mulchschicht bestimmen

Im Grunde verwendet man einfach so viel, wie einem zur Verfügung steht. Wir haben noch nie zu viel Mulch nach dem Beschneiden gehabt, denn irgendwo im Garten lässt er sich immer verwenden. Deshalb kombinieren wir üblicherweise die Unkrautbekämpfungsmethoden Nr. 1 (Mulch aus Schnittabfällen) und Nr. 2 (Bodendeckerpflanzen).

Ausgangssituation

Höhe der Mulchschicht

Sehr feines Material, wie z. B. Rasenschnitt (Minimum für einen spürbar positiven Effekt)

3 cm

Gehäckselte Schnittabfälle im Schatten

>5 cm

Gehäckselte Schnittabfälle in der Sonne

>8 cm

Sehr grobe Schnittabfälle, ungehäckselt

>20 cm

Tabelle: Die minimale Schichtenhöhe von Mulch.

Eine zu dünne Schicht hat keinen Effekt. Eine zu dicke Schicht hingegen kann zu viel Feuchtigkeit zurückhalten, was den Pflanzen schaden kann. Die obige Tabelle bietet eine geeignete Orientierung. Die perfekte Höhe hängt von der Art des Bodens, der Herkunft der Schnittabfälle sowie der Grobheit des Mulchs ab. Hier gilt es, ein wenig zu experimentieren und zu sehen, wie schnell sich unter den jeweiligen Umständen im Garten die Schicht zersetzt und wie feucht der Boden im Sommer bleibt.

Geeignete Faustregeln sind:

  • Auf durchlässigem Boden (Sand) sollte man eine höhere Mulchschicht aufbringen als auf kompaktem Boden (Ton).
  • Man sollte auf eine höhere Mulchschicht setzen, wenn das Material grob ist. Feine Grashalme zum Beispiel dichten gut ab. Eine relativ dünne Schicht kann dann ausreichend sein und verhindert ein Übermaß an Feuchtigkeit sowie Schimmelgefahr. Lange Grashalme jedoch lassen mehr Licht und Luft durch, so dass eine dickere Schicht erforderlich ist.
  • Grünes Material (Blätter, Stängel) sollte etwas dicker aufgetragen werden als braunes Material (Äste, Zweige). Das liegt daran, dass Grüngut mehr Feuchtigkeit enthält und daher schneller zersetzt wird.
  • Wenn der Erdboden noch sichtbar ist, ist die Mulchschicht grundsätzlich viel zu dünn.

Schritt 4: Den Mulch verteilen

In diesem Schritt bildet man eine schöne, gleichmäßige Schicht. Man muss rund um die Stämme von Bäumen und Sträuchern darauf achten, den Mulch dabei nicht in gleicher Höhe aufzutragen. Um den Stamm herum schafft man eine Mulchvertiefung, indem man die Höhe der Schicht graduell von z. B. 10 cm auf 2 cm reduziert. Dadurch wird verhindert, dass der Stamm zu lange feucht bleibt, was zu Pilzen und Krankheiten führen kann. Bei frostempfindlichen Pflanzen sollte man erwägen, im Winter keine Vertiefung zu bilden, um sie vor Frost zu schützen.

Ist eine Sprinkleranlage mit einer Tropfleitung im Garten vorhanden? Dann zieht man am besten die Erdnägel ein wenig nach oben und verlegt die Tropfleitung über dem Mulch statt darunter. Dadurch wird verhindert, dass die Löcher in der Leitung mit verrottetem Mulch verstopfen.

Zu wenig Mulch?

Man sollte die Wahl seiner Pflanzen strategisch angehen. Laubabwerfende jährlich beschneidbare Sträucher und Bäume liefern den meisten Mulch. Aber sie haben auch einen hohen Mulchbedarf, denn im Frühjahr gelangt durch die fehlende Blätterdecke viel Licht auf den Boden, was Unkraut optimale Wachstumsbedingungen bietet. Bodendeckende immergrüne Pflanzen haben keinen Mulch nötig, liefern jedoch auch keinen.

Wenn es im eigenen Garten grundsätzlich an natürlicher Mulchproduktion mangelt, sollte man zusätzlich bodendeckende Pflanzen, Rindenmulch und/oder alternatives Mulchmaterial einsetzen.

Ausgangssituation

Beispiel

Mulchausbeute

Mulchbedarf

Bodendeckende immergrüne Pflanzen

Kleines Immergrün, Gänsekresse

Keine

Keiner

Ausdauernde, nicht-immergrüne Pflanzen (sterben oberirdisch ab)

Knöterich, Sonnenhut

Gering

Mittel (hauptsächlich im Frühjahr)

Immergrüne Sträucher

Nadelbäume, Lorbeer, Rhododendron

Passabel (bei Beschneiden)

Gering

Immergrüne Bäume

Tanne, Fichte

Passabel (bei Beschneiden)

Mittel

Nicht-immergrüne Sträucher und Bäume

Haselnuss, Hibiskus, Weißdorne

Hoch (Blätter, bei Beschneiden auch Zweige)

Mittel (hauptsächlich im Frühjahr)

Freiraum zwischen Pflanzen

-

Keine

Hoch

Tabelle: Diese Übersicht zeigt, welche Pflanzenarten Mulch liefern bzw. benötigen. Die aufgeführten Pflanzen sind nur Beispiele.

Zu viel Mulch?

Es kann vorkommen, dass der ganze Garten bereits mit einer dicken Schicht Mulch bedeckt ist und man schlicht und einfach zu viel davon hat. Man sollte stets versuchen, zu vermeiden, das Material in die Biotonne zu geben. Es ist daher eine gute Idee, den Mulch an Nachbarn zu verschenken oder ihn auf Gartenwegen anstelle von Rinde oder Kies einzusetzen. Insbesondere Mulch aus blattarmen Zweigen eignet sich hervorragend für Gartenwege.

Wie wirkt sich das Mulchen auf die Bodenqualität aus?

Wenn sich organisches Material zersetzt (Kompostierung), entsteht Humus: Ein dunkles, schwammiges Material, das sehr nützlich für das Ökosystem des Bodens ist und Austrocknung vorbeugt. Humus kann den Säuregrad des Bodens beeinflussen. Er sinkt in der Regel leicht ab (der Boden wird saurer).

Der Säuregrad wird durch den pH-Wert bestimmt:

  • pH-Wert 1-6: sauer
  • pH-Wert 7: neutral
  • pH-Wert 8-14: basisch (kalkhaltiger Boden)

Für den durchschnittlichen Gartenliebhaber ist das jedoch nicht allzu wichtig. Viele Pflanzen sind nicht wirklich wählerisch und fühlen sich in Böden mit neutralem Säuregehalt wohl. Die Vorteile einer Mulchschicht überwiegen die Nachteile eines etwas saureren Bodens. Wenn eine Pflanze Probleme macht, lohnt es sich, sie näher zu untersuchen. Handelt es sich um eine kalkliebende Pflanze, kann es helfen, die Stelle mit Kalkpellets zu bestreuen.

Beispiele für säureliebende und kalkliebende Pflanzen:

Wer sich für Säuregradmessung interessiert, kann sich hier ein Testset bestellen:

Muss man auch gemulchte Gärten weiterhin düngen?

Nein, im Prinzip braucht man keinen Dünger mehr. Ein praktischer Ansatz ist, die Düngung einzustellen und zu beobachten, wie der Garten sich entwickelt.

Durch den Mulch im Garten erhält man automatisch Humus. Dieser fällt unter die „organischen Düngemittel‟. Humus enthält unter anderem Mineralien und Ausscheidungen von nützlichen Bodenlebewesen wie Würmern. Man kann also in jedem Fall weniger Dünger verwenden. Wie viel genau, hängt von der Art des Bodens, der Pflanzenart und der Art des Mulchs ab.

Ist ein Wurzeltuch zur Unkrautprävention in gemulchten Gärten nötig?

Gemulchte Gärten brauchen kein Wurzeltuch. Nur bei sehr hartnäckigen Unkräutern mit starken unterirdischen Wurzelgeflechten lohnt es sich, ein Wurzeltuch in Betracht zu ziehen. In diesem Fall sollte man sich für ein biologisch abbaubares Tuch entscheiden, das sich nach einigen Jahren von selbst zersetzt.

Mulchschichten beugen Unkraut auf natürliche Weise vor. Eine Kunststoffschicht aus Wurzeltuch unter der Mulchschicht ist dann beinahe immer überflüssig. Die genannten Vorteile, wie die Nährstoffversorgung des Bodens und die erhöhte Aufnahme von Regenwasser, werden durch Wurzeltücher eher erschwert.

Ein Vorteil von Wurzeltüchern ist, dass man eine weniger dicke Mulchschicht benötigt. Aber auch Wurzeltücher verschleißen mit der Zeit, so dass selbst dies nach einer Weile nicht mehr der Fall ist.

Ein Wurzeltuch ist nur dann sinnvoll, wenn noch (fast) keine Pflanzen im Garten vorhanden sind.

Pflege der Mulchschicht

Das Einzige, was wirklich getan werden muss, ist:

  • Regelmäßiges Nachfüllen der Mulchschicht mindestens einmal im Jahr, jedoch definitiv, bevor der Boden wieder sichtbar wird.
  • Beseitigung von Unkraut, das es geschafft hat, sich gegen den Mulch zu behaupten. Das wird nicht oft passieren. Falls doch, ist die Mulchschicht zu dünn. Man zieht das Unkraut dann einfach mitsamt der Wurzel aus dem Mulch.

Man sollte auf gar keinen Fall den Boden aufhacken. So gelangt Licht in den Boden und die Erde landet auf dem Mulch. Dies erhöht das Risiko von Unkrautbildung.

Alternatives Mulchmaterial

Nach unserer Definition besteht Mulch aus Schnittabfällen, Laub und Gras aus dem Garten. Eine weiter gefasste Definition von Mulch ist jedoch: „Jedes Material, das geeignet ist, den Boden zu bedecken.‟ Solches Material kann biologisch (abbaubar sowie nicht abbaubar) oder künstlich sein.

Biologische, abbaubare Alternativen zu Mulch aus dem Garten

Natürliche, organische Mulchalternativen zersetzen sich mit der Zeit. Dadurch nähren sie den Boden und in der Folge die Pflanzen.

  • Aprikosenkerne
  • Rindenmulch. Der stammt zwar nicht aus dem eigenen Garten, ist aber ein natürliches Material. Rindenmulch hält lange und ist schneller verfügbar als Mulch aus Eigenherstellung.
  • Kakaoschalen
  • Kompost (ohne Unkrautsamen)
  • Haselnussschalen
  • Heu
  • Holzchips
  • Moos
  • Papier und Karton (ohne Tinte oder Kunststoff)
  • Pfirsichsteine (Pfirsichkerne)
  • Stroh
  • Sägespäne

Selbst gejätetes Unkraut kann theoretisch als Mulch verwendet werden. Das machen wir selten und nur in naturbelasseneren Ecken des Gartens. Das Risiko der Aussaat ist groß. Man kann dieses Risiko begrenzen, indem man das Unkrautpflanzen im Häcksler zerkleinert und diesen Mulch nur bei kontinuierlich trockenem Wetter sowie vorzugsweise auf Flächen mit direkter Sonneneinstrahlung verwendet. Das Unkraut ist dann ausgetrocknet und nicht mehr in der Lage, Wurzeln zu schlagen. Die Samen des Unkrauts können jedoch
weiterhin lebensfähig sein!

Biologische, nicht-abbaubare Alternativen zu Mulch aus dem Garten

Als weitere Mulchalternative kann man natürliche Materialien einsetzen, die nicht abbaubar sind. Sie liefern dem Boden daher jedoch auch keine Nährstoffe. Die Materialien verwittern zwar, aber nur sehr langsam. Mit der Zeit bläst der Wind Erde, Sand und Blätter in das Material, wodurch die Mulchschicht für Unkraut immer attraktiver wird. Die einzige Möglichkeit, dieses Problem zu beheben, besteht darin, das Material zu entfernen, zu waschen und dann erneut aufzubringen.

Es handelt sich dabei um mineralisches Material, das die Wärme der Sonne speichert. Für einige Pflanzen aus südlichen Regionen kann dies ein Vorteil sein. Bei den meisten Pflanzen ist dies jedoch nicht notwendig oder stellt sogar einen Nachteil dar.

Beispiele dafür sind:

  • Kies
  • Muscheln

Wenn man ein Steinmaterial verwenden möchte, sollte man Olivinbrocken in Betracht ziehen. Dieses Material absorbiert CO2 und kann so immerhin zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen. Zumindest jedoch werden so die CO2-Emissionen aus Gewinnung und Transport kompensiert.

Synthetische Alternativen für Mulch aus dem Garten

Synthetische Materialien sind künstliche Stoffe, die nicht in der Natur vorkommen. Sie zersetzen sich nur langsam und können Schadstoffe abgeben. Außerdem haben sie keine nährende Wirkung auf den Boden. Wir raten von diesen Materialien ab, weil es viel bessere Alternativen zur Unkrautbekämpfung gibt.

Beispiele dafür:

  • Agrar-Kunststoffe
  • Gummichips